Brandschutzanstriche zählen zu den immer häufigen eingesetzten Methoden des baulichen Brandschutzes für tragende Bauteile.
Im Brandfall verliert z.B. Stahl bei 500°C ca. 50 % seiner Tragfähigkeit. Um das zu verhindern, muss ein Stahlträger oder eine Stahlstütze vor Hitze geschützt werden, dies kann mit folgenden Systemen ausgeführt werden:
- Brandschutzanstriche PROMAPAINT®-SC3, -SC4
- Brandschutzplatten PROMATECT®-H, -200, -L
- Brandschutz(spritz)putze PROMASPRAY®-P300, -C450
Der Brandschutz für tragende Bauteile ist nicht nur aus der Sicht des Gebäudeschutzes relevant, sondern auch und vor allem aus der Sicht des Personenschutzes, sowohl für Einsatzkräfte als auch für Menschen, die sich im Gebäude aufhalten und auf die Hilfe der Einsatzkräfte angewiesen sind.
Ein Brandschutzanstrich ist eine intumeszierende (aufschäumende) Beschichtung, welche unter Hitzeeinwirkung um ein Vielfaches des eigenen Volumens expandiert und so eine isolierende Schicht für den Stahlbauteil bildet. Die erforderliche Trockenschichtdicke des Brandschutzanstriches ergibt sich bei Stahlbauteilen durch den Ap/V-Wert (U/A-Wert) und durch die kritische Bemessungstemperatur, die nach Eurocode 3 (ÖNORM EN 1993-1-2:2012 Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten - Teil 1-2: Allgemeine Regeln - Tragwerksbemessung für den Brandfall) ermittelt wird, bei Stahlbetonbauteilen durch die zulässigen Temperaturen an der Oberfläche oder in der Bewehrungsebene nach Eurocode 4 (ÖNORM EN 1994-1-2:2014 Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton - Teil 1-2: Allgemeine Regeln - Tragwerksbemessung für den Brandfall) bzw. Eurocode 2 (ÖNORM EN 1992-1-2:2010 Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken - Teil 1-2: Allgemeine Regeln - Tragwerksbemessung für den Brandfall).
Die Vorteile der Brandschutzanstriche, die für Feuerwiderstände bis R180 eingesetzt werden können, sind die Erhaltung der Geometrie des Stahlbauteiles und auch der einfache herzustellende Schutz für komplizierte Knotenpunkte.
Darüber hinaus können mit Brandschutzanstrichen auch Stahlbetonbauteile zuverlässig geschützt und Bestandskonstruktionen nachträglich ertüchtigt werden, beispielsweise bei der Sanierung von Gebäuden mit Stahlbetonrippendecken (Ast-Molin-Decken).
Wie verwendet man PROMAPAINT®?
Vor der Aufbringung des Brandschutzanstriches muss der Stahlbauteil dem Regelwerk Sa 2.5 Swedish Standard SIS 05 09 00 vorbereitet werden.
Auf den „gestrahlten“ Stahlbauteil wird eine zugelassene (im System geprüfte) Grundierung aufgebracht und anschließend der Brandschutzanstrich. Um die korrekte Feuerwiderstandszeit zu erreichen, ist es wichtig, die korrekte Trockenschichtdicke des Brandschutzanstriches zu ermitteln. Der Anstrich selbst kann mittels Rolle, Pinsel oder im Airless-Spritzverfahren aufgebracht werden, wobei das beste Ergebnis mit Airless zur erreichen ist. Wichtig ist, dass die einzelnen Schichten genügend Zeit zum Trocknen haben und nicht „nass in nass“ gearbeitet wird (Gefahr der Rissbildung, Entstehung von Verlaufsspuren und stark strukturierten Oberflächen beim Trocknen). Um die Nutzungskategorie (Z2) zu erhöhen und X zu erreichen, kann ein Decklack (Topcoat) aufgebracht werden, auch farbliche Gestaltung nach RAL oder NCS kann mit unterschiedlichen Decklacken vorgenommen werden. Die Lebensdauer von Brandschutzanstrichen im Innenbereich (Z2 nach ETAG 018 bzw. EAD 350402.00.1106) liegt bei PROMAPAINT® bei 25 Jahren.
Zu unseren Brandschutzanstrichen:
Promat Technischer Support
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